Ende einer Hausbesetzung

Das #epizentrum ist nicht mehr.  Über drei Wochen haben die Hausbesetzer in der Lindengasse im siebten Wiener Bezirk das BUWOG Haus halten können. Heute war es jedoch soweit: der Räumungsbefehl wurde exekutiert. Eine Hundertschaft der Polizei (+ Zivile des Verfassungsschutzes) hat die verbliebenen Besetzer aus dem Haus eskortiert. 26 Personen waren laut dem Pressesprecher der Polizei noch in dem zum Abriss ausgeschriebenen Gebäude.

Die Absperrungen während der Aktion waren sehr weitläufig angelegt. Es herrschte allgemeines Platzverbot im Umkreis von 2 Häuserblocks. Ein Polizist bei der Straßensperre Lindenstraße/Andreasgasse behauptete tatsächlich, dass die Besetzer bereits Ziegelsteine zur Gegenwehr hergerichtet hätten und deswegen der Absperrbereich so groß sei. Sie könnten ansonsten keine Sicherheit für Passanten garantieren. Tatsächlich verlief die Räumung relativ rasch und gewaltfrei, ohne besondere Zwischenfälle und vor allem ohne Ziegelsteinattacken. Laut einer Twittermeldung flog eine Wasserbombe in Richtung Polizei.

Nach der eigentlichen Räumung und der Aufhebung des Platzverbots versammelte sich eine sehr heterogene Menge aus Schaulustigen, Journalisten und (ehemaligen) BesetzerInnen bzw. deren Symphatisanten vor dem Objekt. Einige wollten noch schnell etwas im Haus holen bzw. wieder „nach Hause gehen“. Die Endgültigkeit des Räumungsbefehls wurde noch nicht 100% ernst genommen.

Schließlich zog die Gruppe der BesetzerInnen und Symphatisanten los in Richtung Mariahilferstraße. Etwa 30-40 Leute formierten sich in dieser Spontandemo, die letztlich mit einem nicht unspektakulären Showdown in der Neubaugasse ihr Ende fand. Nach einem kurzen Zwischenfall mit einem der Demonstranten beschloss die Polizei die Demo mit Zwang aufzulösen. Eine Überzahl an Polizisten und -innen kesselten die verbliebenen Aktivisten ein. Die Hundestaffel wurde zur endgültigen Einschüchterung aufgefahren und über Neubau kreiste der Polizeihubschrauber.

Schließlich war die Action ausreichend um die Aktivisten zu einem friedlichen Ende der ganzen Sache zu bewegen. Der Kessel wurde aufgemacht und der Rest vom Schützenfest zerstreute sich unauffällig. Das Ende einer weiteren Wiener Hausbesetzung.

Video von wientv: http://www.youtube.com/watch?v=hSuy7aHv_OY&feature=youtu.be

Ein Gedanke zu „Ende einer Hausbesetzung“

  1. finde es gut, dass du Fotos machst. wäre gut wenn du die gesichter anonymisieren würdest! Nicht jeder möchte i.d Zusammenhang öffentlich gezeigt werden. Außerdem nimmst du damit Repressionsbehörden die Arbeit ab. Bitte das nächste Mal bedenken
    Vielen Dank

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.