Auf der Freyung in Wien trifft sich „das Volk“. Der erste Aufmarsch der patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, kurz PEGIDA, sollte ein kleiner Spaziergang durch die Innenstadt werden. Flankiert von mindestens zweihundert Polizisten versammelten sich rund 300 Pegida-Fans , um ihre Unzufriedenheit kundzutun.
9000 Menschen zeigten am Freitag großteils friedlich Flagge gegen den umstrittenen „Akademikerball“ in der Wiener Hofburg. Es formierte sich eine starke Zivilgesellschaft, die ihren Unmut über tanzende Burschenschafter in den repräsentativsten Räumen der Republik kundtat, ohne gleich, wie befürchtet, die Innenstadt in Schutt und Asche zu legen. Einige Pseudo-Straßenkämpfer lieferten sich zwar Scharmützel mit den 2500 aus ganz Österreich herbeigezogenen Beamten, die im Vorhinein befürchteten Krawalle blieben jedoch aus.
Rund 2500 Demonstranten marschierten heute ab 18 Uhr über die Wiener Ringstraße, um gegen das von der „Forschungsgesellschaft Revolutionsjahr 1848“ angekündigte „Fest der Freiheit“ zu demonstrieren. Am Josefsplatz, vor dem Palais Palffy, sollte eine Kundgebung mit erwarteten 500 Burschenschaftern stattfinden, die sich jedoch später als Finte seitens der Organisatoren herausstellte. Man wollte „lediglich für genügend Polizeischutz sorgen“, wie Veranstalter Peter Krüger gegenüber der Tageszeitung Der Standard eingestand. Im Palais Palffy versammelten sich vielleicht 100 Burschenschafter.
Als meine Eltern zu Twens wurden, besaß die ÖVP die absolute Mehrheit im österreichischen Parlament. Josef Klaus war Bundeskanzler eines neutralen Landes mit direkter Außengrenze zum „Ostblock“. Von Südburgenland bis Oberösterreich verlief ein schwer bewachter Grenzzaun und trennte zwei grundsätzlich verschiedene sozioökonomische Systeme voneinander. In Berlin stand seit zwei Jahren eine meterhohe Mauer die zum traurigen Symbol ebendieser Trennung werden sollte. In den USA war Lyndon B. Johnson damit beschäftigt, den Krieg in Viet Nam zu führen, während man im „Land of the Free“ noch wenige Jahre zuvor zwischen schwarzen und weißen Menschen unterschied! Am anderen Pol der bipolaren Welt war Leonid Breshnew erster Sekretär der KPdSU, wobei die praktische Distanz zwischen Moskau und Wien heute gar keinen Vergleich mehr findet. Weiterlesen →
„I am here to help rising the voice of the people and I am talking to you not for my own self, but for all the other people here“. Kahil macht klar, dass es hier eigentlich nicht um ihn gehen soll, sondern um die Refugees, um die Menschen. Man will keine einzelnen Geschichten erzählen: Keine Namen, „wir heißen alle refugee“, keine Länder „wir sind alle hier“. Menschen aus dem Flüchtlingslager Traiskirchen haben einen Protestmarsch nach Wien organisiert. Diese erste selbstorganisierte Demonstration der AsylwerberInnen ist bemerkenswert. So auch ihr Mut. Unter anderem fordern sie:
„Wir brauchen eine Arbeitserlaubnis. Wir wollen für uns selbst sorgen. Wir wollen nicht vom Staat abhängig sein. Wir verlangen, dass man uns unsere Würde als Menschen zurückgibt.“ Gegenwärtig leben über 50 Flüchtlinge im provisorisch errichteten Zeltlager vor der Votivkirche. Aus der Bevölkerung gibt es durchaus Unterstützung. Der Wiener Sascha S. bringt eine Kleiderspende vorbei. Warum? „Weil ich mich solidarisch mit dem Anliegen der Flüchtlinge zeige – aus humanistischen Gründen!“ Weiterlesen →
Auf der Triester Straße suchen täglich Männer Arbeit. Ein Leben zwischen Hoffnung und Tristesse.
Die Triester Straße ist wie jeden morgen hoffnungslos überlastet. Die sowieso nicht sonderlich hübsche Ecke Wiens wird durch die sich stadteinwärts schiebende Wagenkolonne und durch das feucht-nebelige Novemberwetter noch mehr zu einem Un-Ort. Für die tagtäglich dort stehenden Männer verspricht der Platz ein Auskommen. Wien präsentiert sich normalerweise anders. Weiterlesen →
Istanbul. Konstantinopel. Byzanz – Brücke zwischen Abend- und Morgenland.
„(Istanbul) ist eine große, knapp 3000 Jahre alte, immer noch magische und hinreißend schöne alte Dame, eine „alte Hand, mit Ringen geschmückt, ausgestreckt nach Europa“, wie Jean Cocteau geschrieben hat. Und zugleich eine exaltierte, heimtückische und dekadente Schlampe mit Mundgeruch, zerflossener Wimperntusche und Damenbart.“ Stefanie Rosenkranz im Geo-Special. Weiterlesen →
Seit Dezember 2011 ist Car2Go in Wien mit 500 Smart aktiv. Die Kundenzahl steigt rasant, was bei einem innovativen Carsharing Konzept nicht überrascht. Ein Schritt in Richtung nachhaltiger Individualverkehr, zumindest im urbanen Raum. Weiterlesen →
Vergangenen Samstag sind Asylwerber zu Fuß vom Lager Traiskirchen nach Wien marschiert und haben im Sigmund Freud Park vor der Votivkirche ein Camp aufgeschlagen. Die Männer und Frauen wollen ganz grundsätzlich auf ihre Lage als Menschen aufmerksam machen. Weiterlesen →
Lesenswerter Artikel in der „Zeit“ vom 15. November 2012
„Das Ende des weißen Mannes. Jahrhundertelang hat er die Welt beherrscht. Vorbei. Mächtig werden jetzt Frauen, Schwarze, Latinos, Aufsteiger in Indien oder China. Der weiße Mann muss sich neu erfinden.“ Weiterlesen →